15. Februar 2022

4'762 Tonnen Lebensmittel gerettet. 9,4 Mio. Mahlzeiten ermöglicht.

Im Jahr 2021 rettete die Schweizer Tafel 4’762 Tonnen einwandfreie, aber überschüssige Lebensmittel vor dem Verfall. Das entspricht einem Plus von mehr als 600 Tonnen gegenüber dem Vorjahr (+15 Prozent). Die gespendeten Lebensmittel stammen vorwiegend aus dem Detailhandel. Zum Wachstum beigetragen haben insbesondere der Ausbau an Lagerkapazitäten, die engere Zusammenarbeit mit anderen Lebensmittel-Hilfsorganisationen, Warenspenden aus der Industrie und die Einführung von Samstagstouren. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Lebensmitteln bei den Abnehmern aufgrund der Pandemie spürbar an.

Betrieb normalisiert, Corona-Effekt deutlich spürbar
Dank der eingeführten Schutzkonzepte konnte der Betrieb durchgehend weiterlaufen und weitgehend normalisiert werden. Insgesamt wurden rund 20 neue private oder kirchlich organisierte Abgabestellen ins Programm aufgenommen. Dieser Fakt und der höhere Bedarf an Lebensmitteln machen deutlich, dass immer mehr Leute auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind. Neben der Verbesserung der Wohnsituation ist dies die unmittelbarste Form zur Linderung der Folgen von Armut. Neu geht die Schweizer Tafel auch am Samstag auf Tour. Das ist in vielfacher Hinsicht ein Gewinn: Einerseits kann mehr Ware gesammelt werden, die sozialen Institutionen profitieren von einem zusätzlichen Belieferungstag und die freiwilligen Helferinnen und Helfer sind am Samstag flexibler einsetzbar. Ziel ist es, diese Samstagstouren im laufenden Jahr in allen Regionen einzuführen und auszubauen.

Investitionen zahlen sich aus
Im Jubiläumsjahr 2021 hat die Stiftung mit einigen grösseren Investitionen die Basis für das Wachstum gelegt. In den Regionen Ostschweiz, Nordwestschweiz, Zentralschweiz und Zürich wurden neue Räumlichkeiten mit grösseren Lagerkapazitäten inklusive Kühlmöglichkeiten bezogen. Entsprechend konnte der Anteil an langhaltbaren Lebensmitteln um 21% gesteigert werden. Der Anteil an Frischprodukten direkt aus dem Detailhandel ging zurück, was mit den Wettereinflüssen sowohl bei den nationalen Ernten wie auch bei Importprodukten zusammenhängt. Spürbar sind auch die Fortschritte des Detailhandels im Kampf gegen Foodwaste und der grössere Wettbewerb durch kommerzielle Organisationen um nicht mehr verkäufliche Lebensmittel.

Auf Spenden angewiesen
Als rein spendenfinanzierte Stiftung ist die Schweizer Tafel auf finanzielle Unterstützung von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen angewiesen. Die wichtigste Spendenaktion – der Suppentag – konnte im Jahr 2021 als Lightversion wieder stattfinden. Der Gönnerverein Schweizer Tafel, Prominente und viele Freiwillige sammelten mit dem Ausschank von warmen Suppen 114‘000 Franken für Armutsbetroffene. Das ist zwar deutlich weniger als in übrigen Jahren, aber mit Blick auf die schwierigen Bedingungen dennoch ein erfreuliches Resultat.

«Die steigende Armut in der Schweiz und der Kampf gegen Foodwaste machen unsere Arbeit nötiger denn je. Gleichzeitig wird die Mittelbeschaffung immer anspruchsvoller. Wir werden künftig die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen intensivieren und auch neue Geschäftsmodelle prüfen», sagt Marc Ingold, Geschäftsleiter der Stiftung Schweizer Tafel.

Breite Wirkung
Vom Konzept, Lebensmittel zu verteilen, welche sonst vernichtet würden, profitieren jährlich tausende armutsbetroffener Menschen. Die Schweizer Tafel liefert ihre Waren kostenlos an rund 500 soziale Institutionen wie Gassenküchen, Notunterkünfte oder Obdachlosenheime, die daraus Mahlzeiten zubereiten. Weitere Abnehmer sind Lebensmittelabgabestellen. Menschen mit nachweislich wenig Geld können dort kostenlos ihre Einkaufstaschen füllen und so ihr schmales Haushaltsbudget entlasten. Das Konzept der Schweizer Tafel ist bestechend einfach und wirkungsvoll. Komplex und kostspielig ist hingegen die dafür notwendige Logistik.

Eckdaten 2021
• Die Schweizer Tafel sammelte im Jahr 2021 rund 4‘762 Tonnen nicht verkäufliche, aber einwandfreie Lebensmittel.
• Der Warenwert der Lebensmittel beträgt rund 31 Millionen Franken.
• Im Rahmen von Reintegrationsprojekten beschäftigte die Schweizer Tafel 23 Personen.
• Ca. 87 Freiwillige engagierten sich für die Schweizer Tafel. Dank der Schutzkonzepte konnten wieder mehr Freiwillige aus Risikogruppen eingesetzt werden als im Vorjahr.

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