«HOPE Christliches Sozialwerk» in Baden
Im HOPE Christliches Sozialwerk in Baden treffen wir auf Röbi und Bea. Sie gehören zu den 20 Festangestellten der Institution, welche durch 70 freiwillige Helfer unterstützt werden. Nächstes Jahr feiert die Organisation bereits das 40-jährige Jubiläum. Röbi gehört seit zehn Jahren zum Team, während Bea vor drei Jahren dazugestossen ist.
Das HOPE ist ein Begegnungszentrum für alle. Das Wort «alle» wiederholen Röbi und Bea mehrmals. Bei ihnen sei jede und jeder willkommen, egal ob er oder sie armutsbetroffen ist oder nicht. Auch die Religion spielt keine Rolle.
Täglich werden feine Menüs zubereitet, welche für CHF 12.- erhältlich sind. Wer sich das nicht leisten kann, erhält kostenlos eine warme Suppe. Für Armutsbetroffene in der Notschlafstelle gelten Sonderkonditionen. Weiter bietet das HOPE verschiedene Treffpunkte, wie zum Beispiel den Spaghetti-Plausch, an. An zwei Nachmittagen pro Woche wird ein Beschäftigungsprogramm durchgeführt. Zudem wurde kürzlich der Gospelnachmittag ins Leben gerufen. Die Lebensmittelabgabe mit maximal 35 Bezugskarten findet einmal wöchentlich statt. Die Lebensmittelspenden stammen von der Schweizer Tafel und einigen weiteren Spendern. Das Angebot wird durch einen Kleiderschrank für Wohnungslose, Duschen und der Möglichkeit, die Kleider zu waschen, ergänzt. Ausserdem werden betreute Wohnplätze, ein Wohnexternat und eine Notschlafstelle angeboten. Auch die Gassenarbeit gehört zum Angebot der Institution. Das Gassenteam baut Beziehungen zu Suchtkranken und Wohnungslosen auf und bietet gezielt Unterstützung an.
Der Glaube verbindet das Kernteam. Er gibt ihnen Balance und Halt. Die Mitarbeitenden möchten die Nächstenliebe vorleben, ohne dabei zu missionieren. Auf die Frage, was ihn täglich motiviert, antwortet Röbi mit einem Lächeln: «Das habe ich mich tatsächlich schon oft gefragt. Ich bin jetzt seit zehn Jahren hier, zuvor habe ich den Job immer nach drei bis vier Jahren gewechselt. Wahrscheinlich sind es die Begegnungen mit den Menschen. Diese sind oft in ihrer Welt gefangen. Sie können ihren liebenswerten Kern nicht zeigen. Robin Williams sagte einmal: «Du bist nur mit einem kleinen Funken Wahnsinn gesegnet. Du darfst ihn nicht verlieren.» Ich finde dieses Zitat sehr passend. Vielleicht hält mich dieser Funken Wahnsinn hier.» Röbi erzählt uns aber auch, dass es ihm Mühe bereite, nur im Kleinen helfen zu können: «Was wir hier tun ist sehr wichtig, aber es ist ein Tropfen auf den heissen Stein.» Auch Bea sieht man an, dass sie ihren Job, trotz oder vielleicht auch wegen den täglichen Herausforderungen, liebt. «Ich finde es schön, dass man sich für die Menschen Zeit nehmen kann, darf und soll. Es ist von der Leitung sogar explizit gewünscht. Ich kann also, wie heute zum Beispiel, problemlos 45 Minuten mit einem Betroffenen reden, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Und es wird hier nie langweilig. Jeder Tag ist anders», fasst Bea ihre Motivation zusammen.
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