Stiftung Dreipunkt
Die Stiftung Dreipunkt in Luzern ist eine Institution, die seit ihrer Gründung jungen Menschen dabei hilft, den Weg in die Arbeitswelt zu finden. Gegründet wurde sie im Jahr 1999 von Heinz Siegenthaler, dem heutigen Präsidenten des Stiftungsrats. Von Anfang an stand die Unterstützung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Fokus. Im Laufe der Zeit hat die Stiftung ihre Angebote kontinuierlich den sich verändernden Bedürfnissen angepasst. Heute ist sie ein Kompetenzzentrum mit den beiden Werkstätten Bio-Holzofenbäckerei und USM, den Gastro-, Büro- und Holzateliers, sowie einem umfassenden Angebot, das alle Phasen einer nachhaltigen Arbeitsmarktintegration abdeckt. Dreipunkt vereint Begleitung, Bildung und Arbeit unter einem Dach und sorgt so für eine ganzheitliche Unterstützung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Schwierigkeiten. Das oberste Ziel der Stiftung ist die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt.
Es ist Montag, 10:30 Uhr. Es ist der erste Tag nach den Schulferien, und die Räumlichkeiten sind bereits voller Leben. Zunächst haben wir die Gelegenheit, uns mit der Geschäftsleitung auszutauschen. «Wir wollen hier eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre schaffen,» sagt Heinz Siegenthaler. «Viele der jungen Menschen, die zu uns kommen, haben bereits einige Rückschläge erlebt. Wir bieten ihnen hier nicht nur Zukunftsperspektiven, sondern auch einen Raum, in dem sie sich entwickeln und an sich arbeiten können.»
Anschliessend führt uns Nicole Spaar, die seit 2 ½ Jahren bei Dreipunkt arbeitet und für die Mittelbeschaffung zuständig ist, durch das weitläufige Gebäude, das ehemals von der Migros Clubschule genutzt wurde. Unser Weg führt an Ateliers, Schulräumen und Werkstätten vorbei. Hier wird nicht nur an praktischen Fähigkeiten gefeilt, sondern auch am Selbstvertrauen der jungen Menschen. Beides kann durch die Kombination von praktischen Tätigkeiten und persönlicher Begleitung gefördert werden.
Schliesslich erreichen wir die Küche, wo drei Jugendliche gerade die Lebensmittel verarbeiten, die am Morgen von der Schweizer Tafel geliefert wurden. Einer hackt Petersilie, ein anderer schneidet Gemüse, und der dritte Junge bereitet einen Fruchtsalat für das Dessert vor. Begleitet werden sie von den beiden erfahrenen Kursleitern Bhubi Vaidya und Andreas Waldner. «Dank der kostenlosen Lebensmittellieferungen am Montag und Donnerstag wird unser Budget stark entlastet,» meint Andreas. «Es sind oft die kleinen Erfolge im Alltag, die den jungen Menschen zeigen, dass sie wertvoll sind und etwas beitragen können,» fügt Bhubi hinzu. Es ist bald Zeit, und das Mittagessen muss rechtzeitig fertig werden – heute steht Fleischvogel mit Gemüse und Nudeln auf dem Menü. Wir lassen das Team weiterarbeiten und setzen unsere Besichtigung fort.
Die Stiftung Dreipunkt hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und passt sich stets den aktuellen Herausforderungen an. «Wir bieten heute verschiedene Programme an, von Praktika in Partnerbetrieben bis hin zu individuellen Coaching-Sessions,» erzählt Nicole. «Unser Ziel ist es, die Jugendlichen fit für den Arbeitsmarkt zu machen – aber wir wissen, dass dies nur gelingt, wenn sie auch mental bereit sind.» Daher verfolgt die Stiftung einen ganzheitlichen Ansatz: Neben der beruflichen Förderung setzt sie auch auf Persönlichkeitsentwicklung und den Erwerb von Sozialkompetenzen.
Ein beeindruckendes Beispiel für die Bemühungen der Stiftung, Jugendliche auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, finden wir in der USM-Möbel-Werkstatt. Hier lernen die jungen Menschen, wie wichtig es ist, selbstständig und präzise zu arbeiten. Für die Werkstatt werden regelmässig USM-Möbel aufgefrischt, teils neu zusammengebaut und, wo nötig, werden die Stücke mit Neuteilen ergänzt. Die Möbel werden anschliessend an Privatpersonen und Unternehmen verkauft. Die Teilnehmenden sind auch bei der Auslieferung der Möbel dabei, wodurch sie den Umgang mit Kunden erlernen und gleichzeitig das Arbeitsleben kennenlernen. Mit der parallelen Unterstützung in schulischen Belangen und bei Bewerbungen finden viele dieser jungen Menschen schliesslich eine Lehrstelle. Ohne die angebotene Hilfe würden sie möglicherweise nie eine Lehre abschliessen und könnten auf Sozialhilfe angewiesen sein. Die Stiftung Dreipunkt nimmt mit ihren Bemühungen zur Arbeitsmarktintegration eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahr und verhilft vielen Menschen zu einem selbstständigen Leben.
Zum Abschluss unseres Besuchs dürfen wir noch die Bio-Holzofenbäckerei besichtigen. Adrian Steinegger, der selbst lange einen eigenen Bäckereibetrieb geführt hat, gibt hier Kurse und bäckt Brot sowie Süsswaren zum Verkauf auf dem Wochenmarkt. Der Holzofen, einer der wenigen seiner Art, die noch zu diesem Zweck existieren, ist stets in Betrieb. Gebacken wird vor allem mit Bio-Dinkel. Ein hier hergestelltes und, wie alle Produkte von Hand gefertigt, Pausenbrötli wurde sogar schon ausgezeichnet. In der Bäckerei können sich die Jugendlichen einbringen und nebenbei den Bäckerberuf kennenlernen. Wir erhalten zum Abschied sogar eine Linzertorte, die wir gerne bei einer Pause im Büro geniessen werden.
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