11. Januar 2023

Entwicklung Armut

Gemäss den aktuellsten Zahlen des BFS sind 722’000 Menschen in der Schweiz von Armut betroffen, jede sechste Person ist armutsgefährdet. Die Zahlen basieren auf der Einkommenssituation im Jahr 2019. Neue Zahlen werden im Frühjahr 2023 veröffentlicht. Bereits jetzt kann von einem massiven Anstieg der Armutszahlen ausgegangen werden. Die Auswirkungen der Pandemie und der aktuellen Inflation werden jetzt mit voller Härte spürbar.

Folgen der Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine

Haushalte mit tiefem Einkommen waren von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. Caritas schreibt in ihrem Bericht Sozialalmanach: «Je tiefer das Einkommen und Vermögen eines Haushaltes vor der Pandemie war, desto grösser waren im Durchschnitt die finanziellen Einbussen infolge der Eindämmungsmassnahmen von Bund und Kanton. Das gilt sowohl für Angestellte wie auch für Selbständigerwerbende. Der Einkommensrückgang von einkommensschwachen Haushalten betrug durchschnittlich 20 Prozent.» (Quelle: Sozialalmanach 2023, Caritas-Verlag)

Sowohl die bereits in Not lebenden Menschen, als auch die von Armut gefährdeten Personen, sahen sich mit der Frage konfrontiert, wie sie ihre Existenz sichern können. Fakt ist, viele konnten es nicht. Dazu fehlten jegliche finanzielle Mittel. Wo sollte man sparen, wenn es bereits vorher nicht oder kaum gereicht hat? Die Schlangen vor den Lebensmittelabgabestellen brachen im 2022 neue Rekorde. Ein weiterer Grund dafür waren die Flüchtlinge aus der Ukraine, die ebenfalls auf Lebensmittelhilfe angewiesen waren.

Folgen der Teuerung

Es blieb keine Zeit zum Durchatmen. Auf die Pandemie folgte der Krieg in der Ukraine und schliesslich eine Inflation. Seit dem Winter 2021/2022 wurde das Leben in der Schweiz teurer. Caritas schreibt im Sozialalmanach: «Im Vergleich mit dem nahen Ausland ist die Inflationsrate hierzulande zwar tief. Im August 2022 lag sie bei 3.5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Für Menschen mit einem knappen Budget können aber bereits kleine Preissteigerungen zu Existenznöten führen.» (Quelle: Sozialalmanach 2023, Caritas-Verlag)

Ärmere Haushalte geben durchschnittlich 1/3 ihres Bruttoeinkommens für Wohnen und Energie aus. Betrachten wir alle Schweizer Haushalte, sind es lediglich 15 Prozent. Die steigenden Mietpreise und der Mangel an günstigen Wohnräumen belasten das Portemonnaie der Armutbetroffenen. Hinzu kam der Prämienschock der Krankenkassen Ende 2022.

Die Stiftung Schweizer Tafel ist in den Bereichen Foodwaste reduzieren und Armut lindern eine der grössten Institutionen der Schweiz. Helfen Sie mit und unterstützen Sie die Mission Foodsave und Linderung von Armut in der Schweiz.

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2023-01-19T14:48:17+01:00
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