«Paradiesgässli» in Luzern
Im Paradiesgässli in Luzern werden wir von Roger Lütolf begrüsst. Er ist seit 15 Jahren als Jugendberater für die Institution tätig. Der im Jahre 2000 gegründete Verein bietet sucht- und armutsbetroffenen Menschen zahlreiche Angebote, welche freiwillig in Anspruch genommen werden können. Roger Lütolf erzählt uns, dass der Name «Paradiesgässli» aus der Gründungszeit stammt. Der erste Standort befand sich an der Eisengasse in Luzern, der damalige Brennpunkt der Drogenszene. Unmittelbar daneben ist das Paradiesgässli zu finden. Zu Beginn hat der Verein hauptsächlich Beratungen für werdende Eltern auf der Strasse angeboten, da es früher keinen Beistand für obdachlose, schwangere Frauen gab.
Zwischenzeitlich ist die Organisation zweimal umgezogen und hat ihre Dienstleistungen ausgebaut. Heute zählen eine Tagesstruktur mit Mittagstisch und Spielangebot, Sozial- und Finanzberatungen, das Kinderangebot Listino Kids sowie die Jugendberatung Listo, Kinder- und Familienlager, eine Lebensmittelabgabestelle, ein Kinderhort und ein buntes Monatsprogramm zum Angebotsspektrum.
Insgesamt arbeiten zehn Festangestellte fürs Paradiesgässli. Roger Lütolf erklärt, dass alle Klient:innen eine eigene Bezugsperson haben, damit auch bei Differenzen innerhalb einer Familie keine Interessenskonflikte entstehen. Zwischen den Berater:innen und den Klient:innen bestehe ein sehr enges Vertrauensverhältnis. Auch bei Roger Lütolf steht der Mensch im Fokus: «Es ist eine sinnvolle und bedürfnisorientierte Arbeit. Die Dankbarkeit der Menschen und die meist gute Stimmung motivieren mich. Zudem ist der Job sehr abwechslungsreich.»
Das Paradiesgässli gehört zum Verein kirchliche Gassenarbeit und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der Gassenküche. Die Lebensmittelspenden der Schweizer Tafel sind für die Organisation sehr wichtig. Die Lieferungen erfolgen jeweils dienstags, mittwochs und freitags.
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